Institutionelles Erbe

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    Talk at the Mschatta façade, discussing cultural exchange and societal diversity. © Staatliche Museen Berlin, Museum für Islamische Kunst, photo: Hilal Sezgin-Just
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    Industrie- und Filmmuseum Wolfen, Bitterfeld-Wolfen (Germany) © Industrie- und Filmmuseum Wolfen
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    “Bilderschau” at Industrie- und Filmmuseum Wolfen © Friederike Berlekamp, photo Friederike Berlekamp
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    Haus der Geschichte, Wittenberg (Germany) © Christel Panzig, photo: Christel Panzig
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    Volunteers at the Haus der Geschichte © Christel Panzig, photo: Christel Panzig
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    Pergamonmuseum, SMB-PK, Berlin (Germany) © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12178, photo: Raimond Spekking
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    Participants in a Multaka tour at the Vorderasiatische Museum © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst, photo: Milena Schlösser
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    Outreach Tape Art Wedding © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst, photo: Jana Martina Kopp
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    TAMAM workshop © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst, photo: Alexander Papadopoulos

Deutschland

Task Leader: SPK (DE)

 

Dieses Pilotprojekt wurde mit dem Ziel durchgeführt, ein umfassendes Bild von partizipativen Aktivitäten in Kulturerbe-Institutionen zu gewinnen. Die Umsetzung von Initiativen und ihre Rahmenbedingungen wurden dabei ebenso analysiert wie die Bedeutung und die Auswirkungen von kooperativen und partizipativen Interaktionen für die Institutionen, Teilnehmer und ihr Umfeld.

Die komplexen Beziehungen zwischen Institution, Publikum, Gesellschaft und die sich ständig ändernden Erwartungen an die Museen standen im Mittelpunkt des Interesses. Der soziale Zusammenhalt und die Bedeutung des kulturellen Erbes, zwei Schlüsselelemente von REACH, wurden hierbei besonders berücksichtigt. Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse konnten Schlussfolgerungen gezogen werden, wie der Handlungsspielraum von Museen verbessert und ihre gesellschaftliche Rolle und ihr Nutzen gestärkt werden könnten.

Umsetzung

Drei Museen nahmen an dieser Studie teil: das Industrie- und Filmmuseum Wolfen, das Haus der Geschichte in Wittenberg und das Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB-PK). Das dritte ist ein größeres Museum, das sich vor allem an ein internationales Publikum wendet.

Ergebnisse

Diese drei Beispiele zeigen ein breites Spektrum an partizipativen Initiativen in verschiedenen Museumsbereichen, wie z.B. die Erschließung von Sammlungen, Beiträge von Zeitzeugen, die gemeinsame Entwicklung von Lernmaterialien und Ausstellungen, die Organisation von interaktiven/dialogischen Führungen und anderen Formen des Austauschs, sowie staatliche Freiwilligenprogramme.

Kulturgeschichtliche Sammlungen haben einen großen Wert für Gemeinschaften und Gesellschaften. Sie können als Brücken zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dienen; sie können auch Verbindungen zur lokalen Umgebung und zu fernen Regionen sowie zu Menschen und ihren Ideen, Erfahrungen, Erinnerungen und Erzählungen schaffen. Auf diese Weise kann das kulturelle Erbe Überlegungen und Diskussionen über herausfordernde Themen unterstützen und dazu beitragen, neue Impulse und Antworten zu entwickeln.

Gemeinsame Aktivitäten erweitern den alltäglichen persönlichen Horizont. Sie bieten Gelegenheiten, Unterschieden, Mehrdeutigkeiten und Heterogenitäten zu begegnen und die Fähigkeit zu entwickeln, mit ihnen umzugehen. So können auch schwierige Themen angenommen und die Bereitschaft gefördert werden, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Darüber hinaus stärken gemeinschaftliche Interaktionen das Selbstverständnis der Beteiligten als aktive Teilnehmer und Partner. Gemeinsames Handeln fördert zudem Rückhalt und Stabilität in der Gemeinschaft.

Durch Interaktionen und Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit können Museen sich als engagierte und verlässliche Partner in der Kulturarbeit erweisen. Mit ihrer Teilnahme haben die Menschen Anteil am Entdecken, Schaffen und Präsentieren von Inhalten. Außerdem bieten Museen ihnen einen Ort für bedeutsame und sinnstiftende Begegnungen und Unterhaltung.

Museen zeigen den Wunsch, Barrieren zu überwinden und verschiedene Milieus und Gruppen anzusprechen, unabhängig von ihrem sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Hintergrund. Mit vielfältigen kooperativen und partizipativen Aktivitäten können Museen dies erreichen. Derartige Initiativen gehen weit über die traditionellen Arbeitsweisen von Museen hinaus. Und viele erfolgreiche Aktionen werden nur innerhalb eines zeitlich befristeten Projektrahmenprogramms umgesetzt. Das bestimmt / begrenzt nicht nur sehr stark den Handlungsspielraum, sondern behindert auch eine nachhaltige Entwicklung.

In dem Pilotprojekt konnten drei Elemente identifiziert werden, die für die Entwicklung von Museen als Treffpunkte mit vielschichtiger Relevanz und zur Förderung einer stärkeren Wertschätzung des kulturellen Erbes wichtig sind:

1. Teilhabe der Museumsgemeinschaft an (Entscheidungs-)Prozessen - einschließlich der Herkunftsgemeinschaften, des Publikums, der Nachbarschaft, der Mitarbeiter, der Verwaltungsangestellten und der Politiker

2. Erweiterung, Transparenz und Vernetzung auf verschiedenen Ebenen - in Bezug auf Partner und Adressaten; Themen, Ansätze, Methoden und Medien sowie Arbeitsfelder und Verfahren

3. Langfristige und flexible Strukturen - einschließlich Finanzierung und Verwaltungsverfahren.

Das Pilotprojekt hat gezeigt, dass kooperatives und partizipatives Engagement ein Unterfangen ist, das sämtliche Bereiche, Disziplinen, Milieus überschreitet und miteinander verbindet. Es erfordert ein hohes Maß an Zusammenarbeit innerhalb der Institutionen und mit externen Akteuren. Museen wollen für die Öffentlichkeit und mit den Menschen aktiv sein. Bürgerschaftliches Engagement bedarf gegenseitiges Verstehen, Interesse und Unterstützung von Museumsmitarbeitern, Politikern und vor allem vonseiten der breiten Öffentlichkeit selbst. Teilnahme und Teilhabe sind eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, die Museen nicht allein erfüllen können und sollten.

Ausführlichere Informationen finden Sie im Deliverable D5.3-Institutional-heritage-pilot-results.pdf

Events

  • 21 June 2018, Berlin (Germany). Conference: "Visions for Cultural Heritage and Digital Platforms"
    In the framework of the European Summit for Cultural Heritage (Berlin, 18-24 June, 2018), REACH Project was presented at the conference dedicated to digital- cooperation platforms and factual data. The event is co-organized and co-hosted by the Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Prussian Cultural Heritage Foundation, SPK). Read more